Luftbild LEAG -  Fischzucht im Renaturierungsgebiet
Link zur Seite versenden   Ansicht zum Drucken öffnen
 

Das Storchenjahr 2021

Dissen, 2. Mai 2021 ( Autor: Dietmar Haufe )

 

Die Ankunft unserer Störche zog sich etwas in die Länge. Schuld war mal wieder das Wetter.

Einige schafften es noch vor der Kaltfront in der Türkei durchzukommen. Der erste war Wilhelm auf Horst Henry am 24. März spätabends. Dann erschienen noch 2 Störche am 26. März, einer auf Horst Fritz und einer auf  Stary lud. Inzwischen hatte sich aber in der Türkei ein Sturmgebiet mit Kälte, Schnee und Regen am Zugweg über Dardanellen, Marmarameer und Bosporus breit gemacht.

Große Storchenmengen warteten davor auf besseres Wetter. Etwa nach 1-2 Wochen ging es für die Wartenden dann erst weiter.

Unsere nächsten Störche erschienen um Ostern, einer Karfreitag auf Horst Andreas, einer Karsamstag auf Horst Günter und dann 4 am Ostersonntag - auf Horst Tobias gleich 2 und je einer auf Horst Peter und Henry.

Zwei weitere füllten am 07.04. die Horste Andreas und Fritz auf. Zu diesem Zeitpunkt waren also mindestens 4 Horste mit Paaren besetzt.  Es blieb also immer noch spannend. Wir wissen, dass in jedem Jahr viele Störche den Rückflug in die Brutgebiete nicht überstehen. Wetterereignisse, Hunger, Jagd oder einfach auch nur sinnlose Abknallerei, dazu auch noch Unfälle an Strommasten oder an anderen Gefahrenquellen lichten immer wieder ihre Reihen. Also warten wir immer voller Hoffen und Bangen und wissen auch nie so genau, ob es wirklich die Störche vom letzten Jahr sind.  Aber wir sind zufrieden , wenn alle unsere Horste mit Paaren besetzt sind.

Am 21. 04. traf Storch Nummer 2 für Horst Peter ein. Damit setzt sich auf diesem Horst eine Erfolgsgeschichte fort, die für ein paar Jahre unterbrochen schien. Im vergangenen Jahr brüteten aber wieder Störche auf dem inzwischen neu aufgebauten Mast.

Inzwischen hatten sich auch die Horste Stary lud und Günter gefüllt, wenn wir auch hier die Ankunftsdaten nicht auf den Tag kennen.

Zu allem Storchenglück ist auch der Horst Frank wieder mit einem Paar besetzt – Ankunftsdatum unbekannt. Dieser Horst war 4 Jahre unbesetzt. Im letzten Jahr ließen sich spät 2 Störche darauf nieder, die aber nicht brüteten und auch nicht am Nest bauten. Wir halten sie für Teenies, die noch in der Pubertät steckten. Wenn es jetzt wieder die Störche von 2020 sind , dann hoffen wir ein Jahr weiter diesmal auf eine Brut.

Also , zu Beginn des Mai 2021 sind wie im vergangenen Jahr 8 Horste besetzt. Das freut uns sehr.

Davor war das letzte Jahr mit 8 besetzten Horsten das Jahr 2011.

Nun hoffen wir auf eine erfolgreiche Brut und wünschen unseren Störchen eine gute Saison.

Henrys Störche
Horst bei  Tobias
Horst bei Peter Worrack
Worracks Storch auf Jagd
Worracks Storch im Garten

 

    

 

Dissen, Januar 2021   ( Autor: Dietmar Haufe )

 

Es ist Januar, unsere Störche sind in Afrika und hoffentlich alle gesund und bei Kräften. Den Ostziehern unter den Senderstörchen des NaBu geht es den Meldungen nach jedenfalls gut. Sie befinden sich meist in der Sahelzone und einer auch südlicher in Tansania. Die Nahrungssituation scheint gut zu sein.

Natürlich noch kein Gedanke an den Rückflug. Unsere Dissener Störche befinden sich sicher mitten drin. Schauen wir also noch kurz auf die Ergebnisse des vergangenen Jahres.

 

Rückblick auf die Ergebnisse von 2020

Auf 8 Nestern konnten wir dieses Mal Störche begrüßen. Die erste Gruppe erschien bereits im März, vier Störche zwischen dem 19. und 22. 03. und einer dann noch am 27.03 März. Danach trat eine kleine Pause ein. Bedingt durch einen Schlechtwettereinbruch in der Türkei mit sehr kalten Temperaturen und Stürmen mussten große Storchgruppen vor dem Marmarameer in der Türkei eine Woche Halt machen. Deshalb ging es mit den Ankünften  in Dissen erst ab dem 1. April weiter. Bis zum 06. April waren dann alle 6 Nester vollständig besetzt, auf denen auch im Vorjahr Paare gebrütet hatten.

Zu unserer großen Freude wurden dann aber noch 2 Nester mit Paaren besetzt, die schon mehrere Jahre leer geblieben waren.

Auf Nest Peter erschien am 12.04. eine Störchin und 12 Tage später ein Storch dazu.

Auf diesem Nest ist dann auch später als bei den anderen aber noch rechtzeitig ein Junges flügge geworden.

Auf dem Nest Frank erschienen am 29.04. 2 Störche und blieben auch fast bis zum Ende der Saison. Sie kopulierten zwar, bauten aber nicht am Nest und es wurden auch keine Eier gelegt. Wir vermuten, dass es sich um junge Störche handelte, bei denen das Weibchen vielleicht noch nicht geschlechtsreif war. Natürlich sind wir gespannt, ob sie in diesem Jahr wiederkommen und erfolgreich brüten.

Die Brutergebnisse waren wie immer sehr unterschiedlich. Es gab Angriffe fremder Störche auf Nest Henry, den Abwurf eines wahrscheinlich schon toten Kükens von Nest Tobias nach einem Unwetter, ein plötzlich verschwundenes Küken auf Nest Günter und auch einen verschwundenen Jungstorch von Nest Andreas. Die beiden letzteren sind möglicherweise Raubzeug zum Opfer gefallen.

Bemerkenswert waren die vier flüggen Jungstörche auf Nest Stary lud und auch die drei Jungstörche auf Nest Fritz.

Mit 2 flüggen Jungstörchen auf Nest Henry und je einem auf Nest Andreas und auf Nest Peter sind also im Jahr 2020 insgesamt 11 Jungstörche flügge geworden. Das ist ein wieder nur mäßiges Storchenjahr. Zur Erhaltung der Population sind 2 flügge Jungen pro Brutpaar notwendig. Ein Index von 1,4 Jungen pro Paar ist da deutlich zu wenig.