Der Schwarzstorch - der scheue Verwandte |
(Text: Dietmar Haufe, Kontakt: femarterr{ät}web.de, Fotos: V. Strutzberg)
Der Schwarzstorch (Ciconia nigra) ist die einzige Art der Storchenfamilie neben dem viel bekannteren Weißstorch in Mitteleuropa. Verwechseln kann man beide nicht. Wie schon der Name vermuten lässt, zeigt sich sein Gefieder überwiegend schwarz mit grünlichem und purpurnem Schimmer und nur Bauch und Unterschwanz sind weiß.
Der Schwarzstorch hat eine andere Taktik in der Wahl seines Lebensraumes gewählt, als sein weißer Verwandter. Unser Weißstorch hat sich als Kulturfolger dem Menschen angeschlossen und brütet mitten in unseren Dörfern. Auch seine Nahrung sucht er in unserer Nähe, manchmal direkt neben den Maschinen beim Pflügen oder Mähen.
Der Schwarzstorch dagegen meidet die Nähe des Menschen. Er brütet in alten, ausgedehnten und ruhigen Laub- und Mischwäldern mit Tümpeln, Bächen und eingestreuten Feuchtwiesen. (D. Singer; „Die Vögel Mitteleuropas“; 1988). Durch den stetigen Rückgang solcher Habitate wird der Vogel bei uns immer seltener.
In der renaturierten Spreeaue ist der Schwarzstorch als Zugvogel seit mehreren Jahren im Frühjahr und im Herbst zu beobachten. Mehrfach wurde er als Nahrungsgast und beim Überfliegen der Teichlandschaft gesehen und gehört damit inzwischen zu den regelmäßigen Nahrungsgästen in der Dissener Spreeaue.